Platz da?! Freiräume frei räumen!
Platz da?! Aktion für mehr Freiräume!
Am Nachmittag vom 10. Januar hat unter dem Aufruf „Platz da?!“ in Zürich beim Bürkliplatz einen vom SchülerInnen-Netzwerk organisierten Anlass für mehr Freiräume stattgefunden. Teilgenommen haben an dieser Aktion insgesamt rund 70 Personen, überwiegend junge Leute aus den verschiedensten Orten und Kreisen.
Vor allem für uns Junge mit wenig finanzieller Kaufkraft, aber einzigartigen Ideen, fehlen die Orte, die wir selber gestalten können. Aber nicht nur uns, vielen Menschen ist es heute nicht mehr möglich, sich an einem warmen Platz aufzuhalten, ohne überrissene Preise zu bezahlen.
Mit Spielen und friedlich-fröhlichem Zusammensein wollten wir auf diese nicht-vorhandenen FreiRäume aufmerksam machen.
Platz da?!
Gerade weil es so richtig kalt ist, wurden die winterlichenTemperaturen genutzt um unser Anliegen kreativ in die Öffentlichkeit zu bringen. Denn besonders in den frostigen Jahreszeiten fehlt der Platz um zusammen, frei von Eintrittspreisen, beschränkten Öffnungszeiten und Autoritätspersonen im Warmen verweilen zu können. Wie kann man dies besser zeigen als mit einem bunten Nachmittag in eisiger Kälte?
Unsere Transparente („Traum vom Freiraum“/ „Freiräume freiräumen“) signalisierten schon aus Distanz den Hintergrund unserer bunten Aktivitäten. Mit einem vielseitigen Unterhaltungsangebot (Fussball, „Twister“, Strassenkreide, Seifenblasen, Diabole, Jonglieren, Trommeln....) sowie Aufwärmmöglichkeiten in Form von Suppe, Punsch und Sackhüpfen hat es jede und jeder verstanden, sich in irgendeiner Art einzubringen. Wenn dies auch für die Fauleren unter uns hiess, es sich mit Musik auf einem Strohsack gemütlich zu machen.
Den Passanten wurden Infoflyer zur Aktion verteilt. Für ganz begeisterte Fussgänger oder nicht ganz umfassend informierte Neuankömmlinge hat zudem eine ausführlichere Stellwand bereit gestanden mit Texten, Daten und Denkanstössen rund ums Thema FreiRaum. Teils ist es sogar gelungen passierende Grüppchen zum spontanen Mitmachen anzuwerben, so dass diese mutig zum Federballschläger gegriffen haben.
Wie wir dies auch geplant hatten, ist unser Nachmittag auf der betonierten Spielwiese friedlich abgelaufen, so dass es die Polizei nicht für nötig befunden hat einzugreifen. Und nach einzelnen Gesprächen, in denen das „Wie lang?“ und „Sauber hinterlassen“ geklärt wurde, ist unsere Veranstaltung unter „Treffen“ und nicht als „Kundgebung“ einkategorisiert und somit toleriert worden. Trotzdem finden wir es unnötig, dass die Polizei uns sagt, ob wir bleiben dürfen oder nicht. Wir können auch selber auf uns aufpassen.
Nach dem Eindunkeln um etwa 5 Uhr haben dann auch die Hartnäckigsten kaum noch ihre Füsse gespürt und das Zusammentreffen wurde unter positiven Rückmeldungen langsam aufgelöst.
Was jetzt?
Falls uns jemand ein Schloss oder immerhin eine Villa zur Verfügung stellen möchte kann derjenige/diejenige uns gerne kontaktieren. Wir werden uns mit diesem Angebot auseinander setzen und es findet sich sicherlich einen Weg zur allgemeinen Einigung.
Andernfalls werden Aktionen im Sinn von „Platz da?!“ folgen, mit dieser ist erst ein Anfang gemacht, ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Denn nach wie vor nehmen wir nicht hin, dass Selbstbestimmung und individueller Freiraum (besonders für und von Menschen mit kein oder wenig Geld) im kapitalistischen System keinen Platz hat.
Wir sind nicht einverstanden damit, dass Kultur Profit einbringen soll bzw. muss.
Kultur soll nicht vom Geld abhängen. Kultur soll für alle da sein.
Nur so kann unser Ziel von kulturellem Freiraum erreicht und verwirklicht werden.
Der Flyer zur Aktion
Das Flugblatt welches an der Aktion verteilt wurde